Von damals bis heute .....

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Landwirtschaft für die meisten Dorfbewohner noch die wichtigste Existenzgrundlage. Deshalb wirkten sich Ernteausfälle durch Unwetterschäden und Misswuchs des Saatguts besonders hart für diese Zeit aus. Die wirtschaftliche und politische Lage war sehr angespannt, und so entschieden sich einige Familien und Einzelpersonen zwischen 1845 und 1859 nach Amerika auszuwandern.

Die in der Heimat Verbliebenen suchten sich zur Landwirtschaft weitere Einkommensmöglichkeiten um ihre Lebenssituation zu verbessern. Zu dieser Zeit wurde der Handel mit Wacholdergsälz und Wacholdermehl betrieben. Die Wacholderbeeren hatte man schon immer gesammelt, denn diese waren ein geschätztes Mittel gegen verschiedene Krankheiten von Mensch und Vieh.  In vielen Familienbetrieben waren inzwischen eigene Einrichtungen für das „Gesälzen" geschaffen worden. Nun kam die Herstellung von Hagebuttengsälz und Hagebuttenmark dazu. Die Hagebutten werden gequetscht und die Kerne ausgesiebt. Die Frucht wird dann einige Tage gelagert und durch ein feines Sieb gerieben. Das fertige Mark wird noch mit Zucker gesüßt und ergibt dann eine gute, vitaminreiche Marmelade. Diese Erzeugnisse wurden dann in vielen Städten und Gemeinden an der Haustüre oder auf dem Wochenmärkten vertrieben. Die Einführung der Hägenmarkherstellung im Dorf ist der Überlieferung nach der Witwe Anna Schneider ( Bild rechts ), genannt das „Gsälzweible", zu verdanken, die von der Magd Johanna Bachhofer von Weilheim darauf aufmerksam gemacht worden war, welch wohlschmeckendes und gesundes Gesälz sich aus den Hagebutten zubereiten lasse. Ebenso andere Produkte wie Tee, der heute noch „Kernlestee“ genannt wird.

Sie probierte es aus, und aus ersten Versuchen entwickelte sich dann eine ansehnliche Verdienstmöglichkeit für die Dorfbewohner, die vor allem im Herbst und Winter willkommen war.

 

Anna Rösch ( Bild links ) geb. Schneider eine Tochter von Anna Schneider. Führte das Familienunternehmen in der Zeit um den 1. Weltkrieg. Ihr Sohn Heinrich Rösch arbeitete vor dem 2. Weltkrieg als Gipser, er wie viele andere auch die im 2. Weltkrieg waren, kamen nach Ende des Krieges in ein Gefangenenlager. Das leben danach war für viele nicht einfach, viele Bekannte und Verwandte lebten nicht mehr. Häuser und Straßen waren zerstört. Große Möglichkeiten aus beruflicher Sicht waren damals nicht gegeben, so entschied Heinrich Rösch den Betrieb mit Hägenmark fortzuführen. In dieser Zeit wurden verschiedene Maschinen entwickelt und gebaut, und somit konnten Arbeitsschritte zur Produktion vereinfacht werden. Der Verkauf führte in bis nach Schorndorf, Ulm und Schwäbisch Gmünd.

 

Die Familie Rösch auf dem Bild von links nach rechts: Paula, Heinrich und Tochter Anneliese bei der Hägenmarktproduktion im Jahre 1980.

 

 

 

Anneliese und Waldemar Kraus führten das Familienunternehmen ab dem Jahre 1990.

Seit dieser Zeit sind viele andere Produkte entstanden. Mehrere Sorten Konfitüren, Gelee`s, Säfte und Honig stehen heute im Hofladen, der im Jahre 2000 eröffnet wurde.

Die Einrichtung im Hofladen wurde von Timo Kraus ( Beruf Schreiner ), dem Sohn von Anneliese Kraus, geplant und gebaut. Anneliese Kraus ist auf vielen Wochenmärkten wie Ulm, Schwäbisch Gmünd, Aalen und auf verschiedenen Sondermärkten vertreten. Unterstützt wird sie durch ihre Söhne André, ( Schwiegertochter Sonja ), Timo und Alexander die 5. Generation, die dieses Marktleben seit klein auf kennt und bis heute im Betrieb mitarbeitet.

 

Im Jahr 2008 war Spatenstich für das neue Firmengebäude, welches zur Nutzung von Gefrierhalle, Lagerraum und Produktionsmöglichkeit errichtet wurde. Der Bau wurde durch viel handwerkliche Eigenleistung ausgebaut.

 

Im Jahr 2013 wurde der Name des Familienbetriebs von „Heinrich Rösch“ auf „Manufaktur Rösch“ mit Inhaber Timo Kraus geändert.